DAS VERMITTELN VON WISSEN

ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Weiterentwicklung, und zwar unabhängig davon, ob es sich um komplexe Volkswirtschaften oder um Individuen handelt. Wissenschaftliche Experimente mit Schülern haben z.B. gezeigt, dass alleine das Wissen, dass man sich selbst verändern kann, die Lernleistungen extrem gesteigert hat. Schüler, denen nicht bewusst war, dass ihr Gehirn wie ein Muskel funktioniert, haben regelmäßig deutlich schlechtere Ergebnisse erzielt.

Wissenschaften beeinflussen, formen und prägen das
Weltbild der Menschen sehr maßgeblich und nachhaltig. Entscheidend ist jedoch, dass Wissen dem jeweils aktuellen Erkenntnisstand der Forschung entspricht. Im Bereich der Naturwissenschaften haben die meisten Universitäten in Deutschland allerdings den Anschluss verloren. Ihr Weltbild ist unverändert mechanistisch geprägt.

Ein Bildungssystem, das darauf verzichtet, sich dem Erkenntnisfortschritt anzupassen, wirkt wie eine veraltete Software. Wenn also die Entwicklung eines Systems sowie die Entwicklung der in diesem System wirkenden Menschen nicht behindert werden soll, führt kein Weg daran vorbei, die humanen, ökonomischen und ökologischen "Betriebssysteme" regelmäßig einem Update zu unterziehen. Die negative Entwicklung des deutschen Gesundheitssystems liefert dafür ein überzeugendes Beispiel.

Zu den befremdlichen Einsichten der letzten Jahrzehnte gehört, dass insbesondere das Thema Information noch nicht dort angekommen und eingeführt ist, wo es unbedingt hingehört – in das Innerste der Welt und damit in die grundlegende Physik. Nicht zuletzt spielt bei den beiden großen Entdeckungen der Physik - der Relativitätstheorie und der Quantenmechanik - die Information eine zentrale Rolle.

Hinzu kommt, dass unser Schulsystem diskriminierend aufgebaut ist. Es sortiert Kinder aus und stempelt sie ab. Es trennt die vermeintlich Guten von den Schlechten, und verteilt sie nach einem Drei-Klassensystem der Schularten. Unserem System zufolge gibt es Kinder, die intelligenter sind als die anderen. Und es gibt Noten, die das angeblich belegen. Es gibt Zeugnisse auf denen steht, dass aus dem einen Kind mal etwas werden kann oder eher nicht. Hier werden bereits die Grundlagen für spätere Selbstwertdefizite und sich dadurch entwickelnde Erkrankungen gelegt.